Am heutigen Donnerstag veröffentlichten erst der DFB und anschließend Borussia Mönchengladbach Stellungnahmen, in der die erfolgreiche Ermittlung eines „Täters“ der Pyroaktion in Dortmund vor einem Jahr und die dadurch erwirkte Reduzierung der Strafe bejubelt werden. Die Strafe sei aus diesem Grund vor dem Sportgericht des DFB um 25 Prozent reduziert worden.
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Wir als Fanhilfe Mönchengladbach widersprechen dieser Darstellung in aller Deutlichkeit. Die Stellungnahmen sind insofern falsch, als dass kein Täter ermittelt, keine Anklage erhoben und erstrecht kein Urteil gesprochen worden ist. Es liegt lediglich ein Ermittlungsverfahren vor. Insofern beteiligen sich sowohl der DFB, als auch Borussia an dieser Stelle an einer eindeutigen Vorverurteilung eines (im Falle Borussias eigenen) Fans.
Als wäre diese Vorverurteilung allein nicht schon schwerwiegend und kritikwürdig genug, liegt der Fanhilfe Mönchengladbach der Fall des vermeintlichen Täters vor. Dieser erfuhr im vergangenen Sommer von dem Ermittlungsverfahren gegen sich, meldete sich bei uns als Fanhilfe und hat in der Zwischenzeit einen Rechtsanwalt mit der Vertretung seiner Interessen beauftragt. Der Fanhilfe liegen Foto- und Videoaufnahmen vor, die belegen, dass der besagte Fan definitiv keine pyrotechnischen Gegenstände gezündet hat.
Bei dem Ermittlungsverfahren handelt es sich also um eine Verwechslung und falsche Beschuldigung. Dies ist bereits der zweite Fall innerhalb kurzer Zeit, dass Ermittlungsverfahren aus Dortmund gegen Gladbacher Fans auf Verwechslungen oder falschen Identifizierungen beruhen. So kritisierten wir erst vor einiger Zeit ein Ermittlungsverfahren aus Dortmund, in dem Fans beschuldigt worden sind, die bei dem fraglichen Auswärtsspiel gar nicht selbst vor Ort waren.
Dass der DFB und Borussia sich an dieser Form der Vorverurteilung eines Fans beteiligen , verurteilen wir als Fanhilfe in aller Deutlichkeit. Eine Konsultation von uns als Fanhilfe oder des Betroffenen selbst fand nicht statt, hätte aber kurz und einfach Klarheit gebracht. Stattdessen suchen Verband und Verein auf der Grundlage einer falschen Beschuldigung die Öffentlichkeit. Wir fordern sowohl den DFB, als auch Borussia auf, die Stellungnahme zurückzuziehen, öffentlich richtigzustellen und eine Bewertung des Falls abzuwarten, bis dieser juristisch abgeschlossen ist.
Fanhilfe Mönchengladbach